CHANCENFINDER: Begleitung für einen gelingenden Lebensweg
Grundsätzlich hat die Kinderstiftung mit dem Projekt mehrere Entwicklungsdimensionen im Blick - kulturelle, kognitive, soziale, gesundheitliche und persönliche Bedingungen sind für einen gelingenden Lebensweg von Bedeutung. Mit Projektbeginn konzentrieren wir uns auf den Bildungsbereich, da durch Corona der Bedarf hier deutlich gestiegen ist. Schwerpunkt wird zu Beginn auf der Begleitung des Übergangs von der Grundschule in eine weiterführende Schule sein, der vom Kind erfolgreich gemeistert werden soll.
Die Idee von Chancenfinder
Die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligte Kindern zu unterstützen und so die Chancengleichheit zu fördern.
Kinder aus einkommensschwachen Familien oder mit Problemlagen haben schwierigere Voraussetzungen in den Bereichen Bildung und Teilhabe: Eltern können Ihre Kinder unterschiedlich gut unterstützen. Schüler und Schülerinnen mit weniger Unterstützung durch die Eltern und schlechterer (technischer) Ausstattung haben ein großes Risiko, schlechtere Bildungschancen zu haben. Es besteht die Gefahr, dass eine Chancenungleichheit entsteht.
Mit dem Patenschaftsprojekt Chancenfinder soll dem entgegengewirkt werden. Kinder im Grundschulalter bekommen individualisierte Unterstützung von freiwillig engagierten CHANCENFINDER-Pat*innen. Die Paten und Patinnen stärken durch ihre Begleitung Kinder aus benachteiligten Familien und beugen den negativen Folgen von Armut vor. Sie helfen den Kindern und ihren Familien bei der Integration in gesellschaftliche Strukturen. Ob beim gemeinsamen Lernen, der Freizeitgestaltung oder der Erkundung des eigenen Sozialraums - durch die Begleitung der Paten und Patinnen wird die Persönlichkeitsentwicklung gestärkt und die Teilhabe verbessert. So können Kinder ihre Lebenslagen erfolgreicher und selbstbestimmter meistern.
Darüber hinaus werden die freiwillig Engagierten zu Multiplikator*innen in ihren Netzwerken und sensibilisieren ihre Mitmenschen für das Thema Chancenungleichheit bei Kindern. Auch kommen Menschen aus unterschiedlichen Milieus miteinander in den Austausch, was wiederum den Gedanken einer solidarischen Gesellschaft befördert. Das Projekt ermutigt Kinder und Ehrenamtliche zu Mitbestimmung und Teilhabe.
Umsetzung des Projekts Chancenfinder
Bei Chancenfinder werden Freiwillige geschult und als Pat*in an Kinder vermittelt. So wird eine bedarfsorientierte 1:1 Unterstützung für die Kinder ermöglicht. Die Kinder werden über unsere GRÜNFINDER-Schulen für Chancenfinder vorgeschlagen. Der Schwerpunkt liegt bei Schüler*innen in der dritten oder zu Anfang der vierten Klasse. Mit der Unterstützung der Chancenfinder-Pat*in kann der Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule erfolgreicher genmeistert werden.
Die Chancenfinder-Pat*innen unterstützen und fördern die ganzheitliche Entwicklung der Kindern mit Ihren Kompetenzen und Ihrer Lebenserfahrung. Dadurch können die Kinder Ihre Fähigkeiten entfalten und ihre Bildungsbiographie positiver entwickeln. Außerdem soll zusammen mit dem Paten oder der Patin der jeweilige Sozialraum einbezogen und erschlossen werden, sodass sich das soziale Netzwerk für die Kinder und deren Familien erweitern und festigen kann.
Die Patenschaft ist zeitlich nicht auf eine bestimmte Laufzeit beschränkt, um nachhaltige Hilfe sicherzustellen, sondern die Länge orientiert sich am Bedarf des Kindes.
Freiwilliges Engagement als Chancenfinder-Pat*in
Sie wollen sich für Kinder einsetzen und sie für ihren Lebensweg stärken? Dann lassen Sie sich von uns zum Chancenfinder-Paten schulen.
Welche Aufgaben kann eine Pat*in übernehmen:
- Unterstützung bei Hausaufgaben und lernen für Tests bzw. Klassenarbeiten.
- Organisation von zusätzlicher Nachhilfe, wenn erforderlich.
- Hilfe bei der Schaffung von Rahmenbedingungen, die Lernen möglich machen.
- Unterstützung bei der Mittelorganisation von Teilhabeförderung.
- Abrufung und Organisation von individuellen Hilfen bei der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller (beispielsweise Laptop, Drucker, Druckerpatrone, Turnkleidung)
- Hilfe bei der Alltagsbewältigung z. B. durch Zuhören, Unterstützung beim Lösen von Problemen, die eine Lernsituation negativ beeinflussen.
- Kennenlernen des Sozialraumes, Angebote wie Kinder- und Jugendhaus, Quartiersozialarbeit, Hausaufgabenbetreuung, Bücherei.
- Freizeitgestaltung mit den Kindern - zur Stärkung der Bindung und der Persönlichkeit der Kinder.
- Vermittlung von zusätzlichen Hilfsangebote
- Kooperation mit Schulen und Lehrkräften
Schulung zum Chancenfinder-Paten
Um als Chancenfinder-Pat*in eingesetzt werden zu können, ist eine Grundlagenschulung mit rund 20 Stunden erforderlich. Die Inhalte der Schulung sind vielseitig aufgebaut, umfassen rechtliche und pädagogische Bausteine und sollen auf die Patenschaft vorbereiten. Im Anschluss an die Schulung und im Einsatz treffen sich die Pat*innen regelmäßig zum Austausch und zur Fallbesprechung. Auch weitere Inhalte finden in den Treffen ihren Platz.
Rahmenbedingungen für die Patenschaft:
Die Chancenfinder-Schulung ist kostenlos. Eine regelmäßige Teilnahme ist erforderlich, um später als Chancenfinder-Pat*in eingesetzt werden zu können.
Pat*innen engagieren sich freiwillige und werden für die Arbeit mit den Kindern und die Vorbereitung im Rahmen einer Aufwandsentschädigung vergütet. Nach erfolgreicher Teilnahme bekommen sie ein Zertifikat als Chancenfinder-Pat*in.
Das Projekt CHANCENFINDER wird von Aktion Mensch gefördert. Aktion Mensch unterstützt als größte private Förderorganisation in Deutschland soziale Förderprojekte für Menschen mit und ohne Behinderung.